Zahnstein vorbeugen: Alles, was Sie wissen müssen

19. September 2023

Zahnstein ist nicht nur optisch störend, sondern auch ein Risikofaktor für Karies und Parodontitis. Deswegen ist die regelmäßige Entfernung beim Zahnarzt wichtig. Aber Sie können auch selbst etwas tun, um der Bildung von neuem Zahnstein entgegenzuwirken.

Wie entsteht Zahnstein?

Zahnstein ist eine feste Masse, die sich auf den Zähnen bildet und schwer zu entfernen ist. Er entsteht, wenn Plaque, ein klebriger Belag, der sich aus Speichel, Speiseresten und Bakterien bildet, nicht regelmäßig von den Zähnen entfernt wird. Beläge beginnen sich innerhalb von 20 Minuten nach dem Essen zu bilden und können sich schnell in Zahnstein verwandeln, wenn sie nicht entfernt werden. Die im Speichel enthaltenen Mineralien kristallisieren und härten die Plaque zu Zahnstein. 

Zahnstein ist nicht nur ein kosmetisches Problem

Zahnstein kann sich sowohl oberhalb als auch unterhalb des Zahnfleischrandes bilden. Oberhalb des Zahnfleischrandes gebildeter Zahnstein ist gelblich und leichter zu erkennen, während unterhalb des Zahnfleischrandes gebildeter Zahnstein oft unbemerkt bleibt. Allerdings kann er gerade dort zu ernsthaften Zahnfleischerkrankungen führen. Denn auf der rauen Oberfläche des Zahnsteins können sich Bakterien leichter ansiedeln als auf glattem Zahnschmelz. Er ist daher ein idealer Nährboden für die Entstehung von Karies und Parodontitis.

Es gibt mehrere Dinge, die man tun kann, wenn man der Bildung von Zahnstein vorbeugen möchte:

Regelmäßige und gründliche häusliche Zahnpflege: Mindestens zweimal täglich die Zähne putzen, idealerweise nach jeder Mahlzeit. Eine elektrische Zahnbürste kann dabei helfen, Plaque effektiver zu entfernen. Verwenden Sie zahnärztlich empfohlene Zahnpasta mit ausreichendem Fluoridgehalt .

Zahnseide und Mundspülung: Täglich Zahnseide zu benutzen hilft, Plaque und Speisereste aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen, wo die Zahnbürste nicht hinkommt. Eine fluoridhaltige Mundspülung kann zusätzlich Bakterien abtöten und den Mundraum sauber halten.

Regelmäßige professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt: Auch wenn Sie noch so gut und gründlich putzen – der Bildung von Zahnstein komplett vorzubeugen ist nicht möglich. Manche Menschen neigen aufgrund der Zusammensetzung ihres Speichels auch mehr zur Zahnsteinbildung als andere. Ein Zahnarzt oder eine Dentalhygienikerin kann Zahnstein, der sich bereits gebildet hat, sicher entfernen und die Zähne gründlich reinigen. Es wird empfohlen, dies mindestens einmal im Jahr machen zu lassen. Noch besser ist es, zusätzlich zur jährlichen Vorsorge zweimal pro Jahr eine professionelle Zahnreinigung durchführen zu lassen. 

Gesunde Ernährung: Zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke tragen zur Plaquebildung und damit zur Zahnsteinbildung bei und sollten daher vermieden werden. Stattdessen sollte man auf eine ausgewogene, zahngesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten achten. 

Nicht rauchen, kein oder wenig Alkohol: Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum können das Risiko für Zahnsteinbildung ebenfalls erhöhen. Daher ist es ratsam, mit dem Rauchen aufzuhören und Alkohol nur in Maßen zu konsumieren.

Gibt es spezielle Zahnpasta gegen Zahnstein?

Es gibt spezielle Zahnpasten, die zur Vorbeugung von Zahnsteinbildung entwickelt wurden. Diese enthalten oft Zutaten wie Pyrophosphat oder Zinkcitrat, die die Mineralisierung von Plaque zu Zahnstein hemmen. Sie sind in der Regel als „Anti-Zahnstein“ oder „Tartar Control“-Zahnpasten gekennzeichnet. Diese Zahnpasten können allerdings nicht bereits gebildeten Zahnstein entfernen – das kann nur ein Zahnarzt oder eine Dentalhygienikerin mithilfe spezieller Instrumente bzw. mit Ultraschall. Die Zahnpasten können lediglich helfen, die Bildung von neuem Zahnstein zu reduzieren, und das auch nur oberhalb des Zahnfleischrands. Sie können also Zahnstein mit vorbeugen, ersetzen aber nicht andere Maßnahmen, insbesondere die gründliche und regelmäßige Zahnpflege und die regelmäßigen Zahnarztbesuche.

Vorsicht geboten ist bei Zahnpasten mit hoher abrasiver Wirkung, also einer besonders starken Schleifwirkung. Sie befreien die Zähne zwar besonders gut von Zahnbelag. Aber sie können auch den Zahnschmelz schädigen, insbesondere bei falscher Putztechnik und in Kombination mit einer harten Zahnbürste. Solche Zahnpasten, die oft als „Weißmacher“ beworben werden, sollte man keinesfalls täglich, sondern nur einmal wöchentlich benutzen. Bei empfindlichen Zähnen sollte man auf eine Zahnpasta mit geringerem Abrieb setzen.

Kann man mit Schallzahnbürsten Zahnstein besser vorbeugen?

Schallzahnbürsten sind effektiv in der Zahnbelag-Entfernung, und damit auch in der Vorbeugung von Zahnstein. Sie nutzen Schalltechnologie, um Plaque und Speisereste mithilfe von Vibrationen zu entfernen. Da sie Beläge besser entfernen als manuelle Zahnbürsten, können sie insbesondere für Menschen nützlich sein, die Schwierigkeiten bei der Zahnpflege haben, zum Beispiel ältere Menschen oder Menschen mit eingeschränkter Handbeweglichkeit. Aber auch hier gilt: Neben der Zahnbürste sind auch die richtige Zahnputztechnik und die Regelmäßigkeit des Zähneputzens entscheidend, genauso wie regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt.

Quellen

 

Das Gesundheitsportal medondo.health

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